ERP-LN-Kernel-Optimierung & EDI-Supply-Chain-Neugestaltung

Einleitung
Im ERP-Consulting entstehen verlässliche Ergebnisse durch Struktur, Governance und disziplinierte Umsetzung. Als ein führender Automobilzulieferer an uns herantrat, war die Aufgabe klar: die ERP-LN-Konfiguration an eine moderne, Pull-basierte Supply-Chain-Strategie anzupassen und gleichzeitig die EDI-Kommunikation über mehrere Werke und Lieferanten hinweg zu standardisieren.

Unser Ziel war es, das Rückgrat von Planung und Beschaffung neu zu gestalten – damit Prozesse, Systeme und Daten dieselbe Sprache sprechen.

Ausgangssituation & Herausforderung
Der Kunde ist weltweit in der Automobilindustrie tätig und produziert präzisionsmechanische Komponenten für Tier-1-Zulieferer und OEMs. Trotz eines ausgereiften ERP-Systems waren zentrale Abläufe noch immer stark von manueller Arbeit und fragmentierter Logik geprägt.

Zentrale Herausforderungen:

  • Begrenzte Nutzung von EDI in Beschaffung und Auftragsabwicklung
  • Uneinheitliche Liefer- und Prognoseprozesse zwischen den Standorten
  • Hoher manueller Aufwand bei Versand, Fakturierung und Bestellwesen
  • Fehlende Integration einer Pull-basierten Planung im ERP-LN-Kernel

Ohne gezielte Maßnahmen wären Effizienz, Skalierbarkeit und Reaktionsfähigkeit gegenüber Lieferanten gefährdet gewesen – mit direkten Auswirkungen auf Lieferzuverlässigkeit und Produktionsfluss.

Vorgehensweise & zentrale Ergebnisse
Unsere Berater strukturierten das Projekt auf Basis klarer Governance, phasenweiser Umsetzung und kontinuierlicher Validierung. Der Wandel begann mit der Neudefinition des Planungsmodells über Value Streams und Entkopplungspunkte – als Grundlage für eine hybride Push/Pull-Umgebung.

Hauptinitiativen und Deliverables:

  • Pull-basierte Planungslogik: Erweiterung des ERP-Kernels zur Unterstützung von Value Streams und Entkopplungszonen.
  • Umstellung auf Abrufaufträge: Ersatz einzelner Bestellungen durch skalierbares Release-Management.
  • EDI-Integration: Mehrparteien-Onboarding für interne und externe Lieferanten über Infor ION und Automotive Exchange.
  • Forecast-Framework: Artikelbasierter Prognose-Upload mit automatisierter Slim4-Integration.
  • Neugestaltung der Fakturierung: Mehrparteien-Rechnungslogik mit automatisierter Verpackungskostenberechnung.

Jedes dieser Ergebnisse lieferte messbaren Mehrwert – mehr Transparenz, weniger manuelle Eingriffe und bessere Synchronisation zwischen Geschäftsprozessen und Systemverhalten.

Risiken, Herausforderungen & Erkenntnisse
Keine ERP-Transformation verläuft ohne Komplexität. Während der Umsetzung traten mehrere kritische Risiken auf, die durch strukturierte Steuerung und frühe Korrekturmaßnahmen adressiert wurden.

Wesentliche Herausforderungen und Gegenmaßnahmen:

  • EDI ohne Pull-Logik: Entwicklung neuer EDIFACT-Nachrichtenflüsse für Abrufaufträge und Lieferavise.
  • Abweichungen zwischen internen und externen Lieferanten: Standardisierung des Prozessmodells zur Harmonisierung der Anforderungen.
  • Lücken in der Forecast-Integration: Implementierung eines Slim4-Uploads mit artikelbasierten Planungsfenstern.
  • Kernel-Beschränkungen: Frühzeitige Initiierung eines Change Requests zur Einleitung der Kernel-Redesign-Phase.

Erkenntnisse:

  • Die frühe Einbindung von EDI verhindert aufwändige Nacharbeiten in späten Phasen.
  • Prognoselogik muss sowohl auf Prozess- als auch auf Systemebene entkoppelt werden.
  • Ein Value-Stream-Ansatz ist entscheidend, um Flexibilität in hybriden Lieferketten zu gewährleisten.

Das PMO stellte durch regelmäßige Steuerungssitzungen und frühe Validierungen Transparenz und Vorhersehbarkeit sicher – ein klarer Beweis dafür, dass Governance ebenso wichtig ist wie technische Expertise.

Ergebnisse & Wirkung
Das neu gestaltete Modell führte zu messbaren Verbesserungen entlang der gesamten Lieferkette:

Operative Ergebnisse:

  • Automatisierte Prognose-Uploads und Abruffreigaben
  • Deutlich reduzierter manueller Aufwand in Beschaffung und Versand
  • Höhere Datenqualität und Planungstransparenz

Strategische Wirkung:

  • Stärkere Zusammenarbeit und Kommunikation mit Lieferanten
  • Höhere Reaktionsfähigkeit auf Nachfrageschwankungen
  • Skalierbares Rahmenwerk für zukünftige EDI-Rollouts

Kurz gesagt: Das Projekt führte den Kunden von fragmentierten Prozessen zu einer integrierten Supply Chain, in der Bedarf, Prognose und Systemausführung optimal aufeinander abgestimmt sind.

Fazit
Diese Initiative unterstreicht, dass erfolgreiche ERP-Beratung mehr ist als Technologie – es geht darum, Klarheit, Vorhersehbarkeit und Vertrauen in jeden Prozess zu integrieren.

Für diesen Automobilhersteller markiert der Umstieg auf Pull-basierte Planung und eine einheitliche EDI-Logik einen nachhaltigen Schritt in Richtung operativer Exzellenz. Während wir den Kunden weiterhin bei Rollouts und Lieferantenerweiterungen begleiten, steht dieses Projekt als Beleg für den Wert von Struktur, Governance und langfristiger Partnerschaft in der ERP-Transformation.

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